In staatlichen Gerichtsverfahren oder Schiedsverfahren werden häufig Sachverständige von Richtern oder Schiedsrichtern benannt, um diese bei der Entscheidungsfindung im Zusammenhang mit technischen oder nicht-juristischen Fragen, deren Beantwortung einer bestimmten Expertise bedarf, zu unterstützen.
In Schiedsverfahren nutzen Parteien gelegentlich einen parteibenannten Sachverständigen, damit dieser sie bei der schlüssigen Argumentation ihrer Positionen unterstützt.
Wenn sich die Parteien in ausschließlich technischen, nicht aber rechtlichen Fragen, ganz oder weitestgehend uneinig sind, können sie übereinkommen, gemeinsam einen Sachverständigen zu bestimmen, der eine verbindliche Stellungnahme zur in Rede stehenden Streitfrage abgibt. Die Stellungnahme kann auf die Einbeziehung eines oder mehrerer in Streit stehender Fakten begrenzt sein oder die Festlegung und Klarstellung der Rechte und Pflichten der Parteien betreffen.
Wesentliche Vorteile
Ein Schiedsgutachten hilft, die technische Genauigkeit und Angemessenheit der Lösung sicherzustellen.
Mit einem Schiedsgutachten wird die Parteiautonomie gefördert, weil die Parteien frei Sachverständige benennen und ihre Aufgaben und Mission bestimmen können.
Ein Schiedsgutachten gewährleistet Vertraulichkeit, weil das Schiedsgutachten nur in seltenen Fällen öffentlich zugänglich ist.